Auch im zweiten Band der Reihe muss die charismatische Hauptfigur ihren „Mann“ stehen. Teresa Simon versteht es gut, die Leser/innen mitzunehmen auf die Reise durch die Welt der „Reporterin“. Im aktuellen Taschenbuch muss sie sich entscheiden: beruflich oder privat glücklich werden? Wie für so viele Frauen der damaligen Zeit scheint es unvereinbar, beides unter einen Hut zu bekommen. Wie wird sie sich entscheiden …? Und: Muss es wirklich ein Entweder / oder sein?

Karriere oder Familie

Im September 1965 tut Malou Graf alles, um in ihrem Beruf als Reporterin zu reüssieren. Empathisch schreibt und recherchiert die passionierte Reporterin, deckt auf ohne zu beschämen. Die »Gräfin der Gesellschaftskolumnen« wird sie bald genannt. Internationale Starts wie Romy Schneider oder die Rolling Stones drängen darauf, von ihr interviewt zu werden.

Zwei Rollen

Als Mutter ist es jedoch bald nicht einfach … Auch die schwierige Beziehung zu ihren Eltern erfordert Kraft und zeigt ihr, wie verbreitet das Denken „man kann nicht alles haben“ noch verbreitet ist: In ihrer Rolle als berufstätige Frau und Mutter bemüht sie sich, beides – ihre vielversprechende Karriere als auch ihr privates Glück – zusammenzubringen. Doch immer wieder wird sie zu Entscheidung gedrängt, sie ihrem Herzen nach unmöglich treffen kann …

*Lesenswert, aufrüttelnd – immer wieder bin ich erstaunt, mit welchen gesellschaftlichen Hürden die Frauen und Mütter der vergangenen Jahrzehnte in einer vermeintlich fortschrittlichen, technisch-versierten und im politischen Sinne demokratischen Welt zu kämpfen hatte, um ihren Traum von Beruf und Familie verwirklichen zu können. In diesem Buch wird wieder einmal deutlich, wie emotional und im Alltäglichen belastend die Hürden auf dem Weg zur Emanzipation waren – und sind …